Website-Relaunch-Checklist, Teil 2

Nachdem wir in Teil 1 einen Blick auf die Voraussetzungen geworfen haben, sehen wir uns jetzt die, meiner Meinung nach, wichtigsten Themenbereiche bei einem Website-(Re-)Launch an.

Strukturplanung

Die Websitestruktur ist das Grundgerüst einer Website. Welche Inhaltsbereiche gibt es und wie sind diese organisiert, bzw. wie navigiere ich durch die Seite. Anhand von Personas kann ich auch bereits testen, ob die jeweiligen Besuchergruppen ihre Ziele erreichen. Findet z. B. der Techniker seine Datenblätter, kommt ein Entscheider schnell zu benötigen Informationen

Die grundsätzliche Struktur einer Website kann sehr gut mithilfe eines Wireframing-Tools entwickelt und getestet werden. Hierbei hat man die Möglichkeit, bereits vor Fertigstellung eines Designs und auch ohne konkrete Inhalte, eine Grundstruktur zu entwerfen. Hat sollte unterschiedliche Unternehmensbereiche miteinbeziehen, um sicherzustellen, dass man alle benötigten Bereiche abdeckt. Man bekommt auch ein erstes Feedback, wie gut die Navigation innerhalb der Struktur funktioniert. Da Design und Inhalte fehlen ist es in der Praxis oft nicht ganz einfach, "Laien" klar zu machen, dass es um Struktur und nicht um Design oder Inhalte geht. Idealerweise und im Sinne eines agilen Vorgehens, sollte man versuchen, schon sehr bald auf ein echtes CMS zu wechseln.

Screen Design und Inhaltstypen

Wie bereits in Teil 1 erwähnt, baut das Screen Design natürlich auf dem bestehenden Corporate Design eines Unternehmens auf. Ist dieses gut definiert, können Designer sehr schnell Entwürfe für die unterschiedlichen Inhaltstypen entwickeln. Die Inhaltstypen, z. B. Produktseite, Produktübersicht, Newseite, Newsübersicht, usw., müssen natürlich davor definiert werden. Hier gibt es viel Dinge, die im Detail definiert werden müssen. Z. B. welche Inhalte müssen in der Newsübersicht bei den einzelnen Artikeln gezeigt werden. Nur Datum und Überschrift oder auch Kategorien, Autor und ein Teasertext? Wie sind Produktseiten aufgebaut? Erst wenn man weiß, was die jeweiligen Inhaltstypen enthalten, kann auch das Design abgeschlossen werden.

Content Management System, CMS

Die Auswahl des CMS wird in der Praxis oft durch externe Faktoren bestimmt. Gibt es z. B. bereits eine Joomla-Seite, kann es gut sein, dass man wieder auf dieses System setzt, vor allem, wenn man eigene Entwickler im Haus hat. Wird die Website / das CMS von einer Agentur umgesetzt, hat diese meist 1, 2 oder selten mehr CMS, die dann zur Auswahl stehen. Hat man die freie Wahl, muss man sich neben der Funktionalität auch Kosten, Sicherheit, Community und Integrationsaufwand von Drittanbietersoftware (z. B. CRM) ansehen. Die Einfachheit der Bedienung spielt natürlich auch ein Rolle, vor allem wenn man mehrere Redakteure hat, die eventuell wenig technische Know-how mitbringen. Alles in allem ist die Auswahl des "richtigen" CMS keine leichte Aufgabe.

Will man agil vorgehen, ist es wichtig, möglichst schnell ein erstes rudimentäres System aufzusetzen. Anfangs vielleicht noch mit temporärem oder Default-Template und naturgemäß wenig Inhalten. Kann man nach kurzer Zeit bereits ein konkretes System bereitstellen, erhöht sich das Verständnis für die Aufgabe, sowohl beim Management, als auch bei den beteiligten Personen. Klassischerweise passiert das erst recht spät im Entwicklungsprozess. Ich finde hier ein agiles Vorgehen sehr vorteilhaft, da jederzeit von allen Seiten Anpassungen ohne großen Aufwand möglich sind.

Suchmaschinenoptimierung, SEO

Moderne Suchmaschinenoptimierung ist sehr eng mit den Inhalten einer Website verknüpft. Internetnutzer suchen in der Regel mit Keywords nach Inhalten. Für die Inhalte gibt es eine Erwartungshaltung seitens des Websitebesuchers, basierend auf der Suchintention. D.h. Seiten zu bestimmten Keywords sollten bestimme Inhalte enthalten, da diese vom Besucher erwartet werden. Wird diese Erwartungshaltung erfüllt, wird die Seite von Suchmaschinen als nützlich eingestuft und entsprechend weit oben in den Suchergebnissen gelistet.

Ein weiterer Aspekt von SEO ist der Linkaufbau. Grundsätzlich gilt, je mehr relevante Webseiten auf die eigene Seite verlinken, desto höher wird diese von Suchmaschinen bewertet und entsprechend höher gerankt.

Technische Aspekte spielen bei SEO ebenfalls eine Rolle, z. B. Seitenladezeiten und die Qualität der Darstellung auf mobilen Geräten.

Es ist sinnvoll, SEO von Anfang an zu berücksichtigen. Arbeitet man mit einer SEO-Agentur, sollte man diese frühzeitig miteinbinden.